CDU Stadtverband Fröndenberg/Ruhr

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30 Jahre nach dem Mauerfall – CDU erinnert an den Tag der Freiheit



Artikel vom 10.11.2019

Das Pfarrheim St. Marien in Fröndenberg war gut gefüllt. Stühle mussten noch herangeschleppt werden, um allen Besuchern einen Sitzplatz zu ermöglichen. Die CDU Fröndenberg hatte zu einer Feier geladen – Grund: 30 Jahre Mauerfall. Und das Programm wurde emotional. „Es gibt in der deutschen Geschichte wenige Tage an denen man sich von Herzen und uneingeschränkt freuen kann, aber der 9. November 1989 ist ein solcher Tag“, sagt CDU-Vorsitzender Olaf Lauschner.





Das Pfarrheim St. Marien in Fröndenberg war gut gefüllt. Stühle mussten noch herangeschleppt werden, um allen Besuchern einen Sitzplatz zu ermöglichen. Die CDU Fröndenberg hatte zu einer Feier geladen – Grund: 30 Jahre Mauerfall. Und das Programm wurde emotional. „Es gibt in der deutschen Geschichte wenige Tage an denen man sich von Herzen und uneingeschränkt freuen kann, aber der 9. November 1989 ist ein solcher Tag“, sagt CDU-Vorsitzender Olaf Lauschner.

Er begrüßte alle Gäste. Besondere Freude drückte er darüber aus, dass der Mauerfall zusammen mit den Freunden aus Hartha in Sachsen gefeiert werden könne. Hartha ist seit Anfang der 1990iger Jahre Fröndenbergs Partnerstadt. Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos) und Ex-Bürgermeister Gerald Herbst (CDU) waren gekommen, um über ihre Erfahrungen und Erlebnisse rund um den 9. November 1989 und die friedliche Revolution zu berichten und mit den Fröndenbergern zu feiern. 


Gerald Herbst sagte gleich zu Beginn seiner Rede, dass das Thema Mauerfall für ihn hochgradig emotional besetzt sei. „Ich war in Leipzig am 9. Oktober und den folgenden Montagsdemonstrationen dabei und habe die ausgewöhnliche Stimmung und auch Anspannung erlebt“, berichtete der Augenzeuge. Im Saal war es mucksmäuschenstill. „Als wir nach einem Gottesdienst aus der Nicolaikirche kamen, waren alle ruhig und niemand wollte eine Eskalation mit der Staatsmacht riskieren“, erinnerte sich Herbst. In den Seitenstraßen der Messestadt waren Militärlaster der Nationalen Volksarmee der DDR aufgefahren, aber DDR-Soldaten und Volkspolizei griffen nicht ein. „Das alles ohne einen Schuss, ohne Gewalt und total friedlich verlaufen ist“, da stockte Herbst die Stimme, „ist ein Wunder und gar nicht hoch genug einzuordnen. Da hat unsere Nation einen guten Tag erwischt.“ Einigen Gästen waren Tränen in die Augen gestiegen, als Herbst selbst ganz ruhig und mit zitternder Stimme über die Ereignisse im Herbst 1989 anschaulich berichtete.

Harthas Bürgermeister Ronald Kunze erinnerte in einer nachdenklichen Betrachtung an die vielen Opfer des DDR/SED-Regimes und den Einsatz Tausender für Meinungs-, Presse- und Reisefreiheit.  Exemplarisch stellte er ein junges Mädchen in den Mittelpunkt. Diese hatte sich mit Hauswandparolen „Reisefreiheit für alle“ engagiert und war von der Stasi festgenommen und im Stasi-Frauengefängnis Hoheneck festgehalten und drangsaliert worden. „Wer nach all diesen Ereignissen, die geschehen sind sagt, dass die DDR kein Unrechtsstaat war, dem ist kaum zu helfen“, wurde Kunze deutlich.

Ursula Sopora, langjährige Vize-Landrätin, rundete den Reigen der Zeitzeugen ab. Sie berichtete über eine CDU-Vorstandssitzung in Fröndenberg, in der man spontan im Februar 1990 entschieden habe: Wir fahren rüber. Ziel des ersten Fröndenberger Autos mit Vize-Bürgermeister Friedhelm Westermann, Ursula Sopora, Fritz Frens und Heinz Weber war der Kreis Döbeln. Schließlich hatten der Kreis Unna und die Kreisstadt schon Kontakte nach Mittelsachsen geknüpft. Sopora: „Da bot sich Döbeln als Ziel an.“ 4:30 Uhr ging es los. Bemerkenswert: „Keine Grenzkontrollen und niemand mehr auf den Wachtürmen an der innerdeutschen Grenze. Wir fuhren in die DDR, ohne dass wir genau wussten, was uns erwartet. Es war eine Abenteuerreise.“ In Döbeln angekommen erfuhr man von einer CDU-Versammlung, die zufällig am gleichen morgen stattfand. Dort erkundigte man sich, welche Stadt noch Unterstützung im Landkreis benötige. Klare Antwort: Hartha. Dort fuhr die Fröndenberger CDU-Delegation dann auch hin. Erste Anlaufstelle war der örtliche CDU-Vorsitzende und spätere langjährige Bürgermeister Harthas Peter Daniel. „Der nutzte das Wochenende, um sein Haus zu renovieren und begrüßte uns mit Farbpinsel an der Haustür“, erinnert sich das Urgestein der Fröndenberger CDU. Sodann besichtigte man Hartha und setzte den ersten Grundstein für eine Freundschaft zwischen Hartha und Fröndenberg, die bis heute intensiv von vielen Menschen und Vereinen gelebt wird.

Bei Kaffee und Kuchen wurden im Pfarrheim noch zahlreiche Anekdoten aus der Wendezeit ausgetauscht und über die gegenwärtigen politischen Verhältnisse diskutiert. „Eine emotionale Veranstaltung, die das Herz berührt hat“, zog CDU-Chef Lauschner ein zufriedenes Fazit über die Veranstaltung. „Die Freundschaft zwischen Hartha und Fröndenberg gehört seit 1990 zur DNA der Fröndenberger CDU“, so Lauschner.