Fahrradweg statt Bahntrasse?



Artikel vom 15.07.2023

Ratsfrau Ruth Schneider, Ardey, nimmt Stellung





Zur Umwandlungsidee der Bahntrasse Fröndenberg nach Unna in einen Fahrradweg nimmt CDU-Ratsfrau Ruth Schneider aus Ardey wie folgt Stellung: 

„Ich bin für eine schnellstmögliche Instandsetzung der Bahnlinie Fröndenberg – Unna. 
Die Verbindung RB 54 wird gebraucht. Der aktuell eingerichtete Schienenersatzverkehr (SEV) ist wichtig, aber keine Dauerlösung. Wir als CDU-Fraktion im Rat der Stadt Fröndenberg setzen uns für den schienengebundenen Personennahverkehr als wichtigen Beitrag zur individuellen Mobilität ein. 

Wir fordern deshalb die Deutsche Bahn auf, alles Notwendige zu veranlassen und durchzuführen, um den fahrplanmäßigen Betrieb auf der Strecke schnellstmöglich wiederaufzunehmen und den ‚Dachs-Clan‘ aus dem Bahndamm artgerecht umzusiedeln. Warum fordern wir das? 

Die Bahn-Trasse zwischen Fröndenberg und Unna erfüllt wichtige Funktionen für die Menschen entlang der Strecke. Die Verbindung ist von hoher Bedeutung für Berufstätige, Lernende oder Touristen, insbesondere auch Rad fahrende Touristen. Für Letztere ist es unverzichtbar, ihre Räder bequem und unkompliziert mit dem Zug zu transportieren, um zum Ziel oder Ausgangspunkt zu kommen, wie z. B. zum Ruhrtalradweg. 

Für die Ortsteile Ardey und Frömern bieten die Bahnhaltepunkte die Möglichkeit den Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn oder andere Verkehrsknotenpunkte wie Flughäfen zu erreichen. Kurz: Die Bahntrasse ist eine wichtige Mobilitätsader, um die bereits in den 80er und 90er Jahren gekämpft wurde. Seinerzeitige Stilllegungspläne der Bahn konnten durch großes bürgerschaftliches Engagement erfreulicherweise verhindert werden. 

Die Bahnstrecke Fröndenberg - Unna ist ein Baustein für eine vernetzte Mobilität zwischen Auto, Bus, Fahrrad und Bahn. Unzählige Studien haben bereits gezeigt, dass ein an den Bahnverkehr angeschlossener Bahnhof die Attraktivität von Orten und Gemeinden für die Bevölkerung und die Wirtschaft erhöht. Wenn es gelingen soll, die Individualverkehre zu reduzieren und die Fahrgastzahlen der Bahn bis 2030 zu verdoppeln, muss gleichzeitig die Attraktivität von Bus und Bahn gesteigert werden. Das hat inzwischen auch die Deutsche Bahn erkannt, tatsächlich erlebt die Schiene nach Jahrzehnten des Schrumpfens, auch durch die Reaktivierung von Bahnstrecken, in ganz Deutschland ein Comeback.

Mit einem Wechsel des Verkehrsträgers auf dieser Strecke vom Zug zum Fahrrad sehen wir keine Vorteile, aber viele Nachteile.“

(Foto: Gisbert Körner)